Dienstag, 21. Oktober 2014

Ausnahmezustand sowie JFMMs 41 und 42/2014

Eigentlich wollte ich ja schon letzte Woche von unserem wundervollen Griechenland-Urlaub mit vielen großartigen JFMM berichten, aber seit wir vor nun schon fast zwei Wochen zurückgekommen sind, herrscht irgendwie Ausnahmezustand. Umso mehr freut es mich, dass doch ab und zu ein paar Seelchen auf meinen Blog geklickt haben. Höchste Zeit also, mal wieder von mir hören zu lassen! Also mich gibt es noch, oder zumindest die verschnupfte, gestresste, unausgeschlafene Version meiner Selbst...

JFMM 40 und 41/2014:

Aber fangen wir doch mal mit dem Schönen an, unserem Urlaub auf Kreta. Nachdem der Sommerurlaub bei uns ja dieses Jahr etwas nun ja sagen wir mal anders ausfiel, haben wir den letzten Groschen, ähm Cent, zusammengekratzt und uns eine Woche in einer familienfreundlichen Clubanlage in Greece gegönnt. Ist zwar sonst nicht so unsere bevorzugte Urlaubsart, aber wir waren so dermaßen urlaubsreif, dass wir weder Kochen, noch Saubermachen noch uns sonst irgendwie kümmern wollten, sondern nur am Strand liegen, die Kinder bespaßen, etwas Sporteln und vor Allem einfach so in den Tag hineinleben wollten.  Und genauso haben wir es bekommen, ein schöner Strand, leckeres Essen, Mittagsschläfchen, selig buddelnde Kinder, Toben und Matschen am Strand, alles was man sich so wünscht. Einfach göttlich.

Für mich hielt der Urlaub auch einige wundervolle JFMM bereit. Neben Yoga am Strand war ich viel Schwimmen. Ich muss ja sagen, dass ich Schwimmen sehr liebe. Es ist für mich geradezu meditativ, im funkelnden Wasser seine Bahnen zu ziehen und dabei die Gedanken schweifen zu lassen. Ich glaube, ich muss Millionärin werden und mir endlich einen großen beheizten Pool bauen lassen! Aber auch im Meer hatte Mutti viel Spaß, denn die ersten Tage hatten wir richtig gute Wellen. Nachdem das Streifenhörnchen ein Mal etwas abgetaucht ist, waren ihm die Wellen umheimlich. Also habe ich mir kurzerhand knallegrünes Badekrokodil geschnappt und hatte echt Spaß in den Wellen. Hihi, man sollte das Kind in sich ja bewahren und als Mama von zwei Jungs habe ich mich schon mal für den Badespaß der kommenden Jahre fit gemacht. Nähere Einzelheiten erspare ich Euch! Ein wenig gelesen habe ich auch, aber das Internet war leider eine Katastrophe und meinen wundervollen "Frauenschundroman" hatte ich zu Hause vergessen.

Dann gab es natürlich ein paar tolle just for me and one of the kids moments und natürlich romantische Abende just for me und den lieben Mann bei griechischem Wein auf unserer Terasse. Ich sag's ja, ich muss reich werden und viel öfter urlauben!

P.S. Leider wurde uns die Kamera geklaut und mit ihr alle Strandbilder. Einfach mies sowas! Es blieben nur ein paar Aufnahmen mit dem iPhone:

Blick von unserer Terasse

Urlaubsfamilienbett
über den Wolken



Ausnahmezustand:

Irgendwie war danach  aber der Wurm drin. Es begann eigentlich schon am letzten Urlaubstag, als das Erdmännchen ganz verschnupft war und noch eine Bindehautentzündung hatte. Zeitgleich bekam ich eine dringende Mandatsanfrage und durfte/musste noch im Urlaub mit dem potentiellen neuen Mandanten telefonieren. Natürlich war ich auch irgendwie stolz wie Oskar, dass ich so begehrt bin obwohl ich noch gar nicht so lange aus der Elternzeit zurückgekehrt bin. Aber das Timing war schlecht. Das Mandat wurde dann auch immer umfangreicher. Hinzu kamen noch einige andere dringende Dinge, so dass ich mal eben Vollzeit arbeitete und ich nachdem die Kleinen im Bett waren nahezu jeden Abend noch am Rechner saß. Ach ja, und gekränkelt haben die lieben Kleinen auch immer mal, was nur dank der tatkräftigen Unterstützung meiner lieben Mama nicht zum Kollaps führte.

Manchmal ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eben doch ein Drahtseilakt. Auf jeden Fall braucht es Nerven wie Drahtseile und die Kondition eines Marathonläufers. Ich jedenfalls fühlte mich schon sehr hin- und her gerissen zwischen Job und Mama-Sein, weil die letzte Zeit so unplanbar war und ich eigentlich den ganzen Tag im Büro hätte sein müssen. Schwierig, wenn man eine Tätigkeit ausübt, bei der man wegen seines Know-hows nicht so einfach ersetzbar ist. Andererseits haben mich die Kinder natürlich auch gebraucht, gerade bei den Wehwehchen, die sie so hatten. Und von den Wäschebergen aus dem Urlaub will ich gar nicht erst reden.

Aber ich will auch nicht jammern, denn ist ist ja "selbst gewähltes Leid" und wer die Vorteile einer Entscheidung genießt, muss eben auch mit den Nachteilen leben. Meine selbstgewählte Schublade - wie Pia vom Mamamiezblog neulich so treffend über das Schubladendenken bezüglich der verschiedenen Mama- bzw. Familienmodelle schrieb -  ist also die "Working Mom Schublade" mit all ihren Vor- und Nachteilen. Die Vorteile sind ganz klar das Gefühl der finanziellen Unabhängigkeit, die Bestätigung für die erbrachte Leistung, das Gefühl geistig mal auf anderer als der Mamaebene gefordert zu sein und der Austausch mit den Kollegen. Die Nachteile sind das ewige Gehetze, die generalstabsmäßige Wochenplanung, das kurzzeitige Ohnmachtsgefühl wenn der mühsam ausgetüftelte Plan mal ebenso in sich zusammen fällt weil Kind krank und und die wenigen Zeit nur für sich selbst. Diese Aufzählung erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit sondern ist mehr so eine Art eine spontanes Brainstorming. Aber so ist das wohl in der heutigen Zeit, wer die Wahl hat, hat die Qual bzw.den Rechtfertigungsdruck. Mich haben die letzten Tage jedenfalls wirklich gefordert und ja, ich gebe es zu, mir meine Grenzen aufgezeigt. Hart am Limit kann ich nur sagen und Respekt für alle Mamis, die sich so durch den Alltag schlagen, egal aus welcher Schublade sie kommen, denn irgendeine Macke hat jede Schublade.



JFMM 42/2014

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. So könnte man wohl meine JFMM der vergangenen Woche beschreiben, denn die geplanten JFMM entfielen aber dafür gab es andere schöne Momente. Geplant war nämlich meine erste Übernachtung auswärts als 2fachMama, denn ich war fest entschlossen, bei unserem jährlichen Anwaltstreffen dieses mal in Kölle, einer standortübergreifenden Bespaßung mit pseudomäßigem Weiterbildungsteil, mit meinen Kollegen wie früher ein wenig ins Glas zu schauen und dann etwas angeduselt herrlich durchzuschlafen bis mindesten um 8. Stattdessen musste ich meinen Mamiurlaub canceln und mich um ein hustendes Erdmännchen und ein kotzendes Streifenhörnchen kümmern. Der mörgendlich Katereffekt war immerhin erwartungsgemäß, nur die Party fehlte. Auch das abendliche Treffen mit einer lieben Freundin fiel aus, wird aber nachgeholt. Grrr, und die Hühnersuppensaison wurde eröffnet. Es gibt ja nichts besseres bei kaltem Wetter und kranken Kindern als die gute alte Hühnersuppe, aber es lässt sich nun auch nicht verleugnen, die gefüchtete Husten-Schnupfen-Hühnersuppenzeit ist da.



Dafür kam am Sonntag meine liebe Privathairstylistin und nun habe ich immerhin wieder die Haare schön und hatte obendrein eine kleine Ladytalkauszeit, während die Männer, ihrer eingeschlossen, im Garten spielten und sich um das Trampolin stritten. Und dann hatte ich den Krankheiten sei Dank wundervolle Exklusivvormittage mit dem jeweils gesunden Kind und habe beschlossen, solche Exklusivzeiten mit einem Kind regelmäßig zu wiederholen. Es war wirklich entspannend, mal ganz exklusiv nur auf ein kleines Menschlein eingehen zu können! Ich werde berichten, wie das Projekt Just for me and ONE kid so läuft!

So, und nun geht's in die Falle!